Acht Punkte aus den ersten vier Spielen weckten beim 1. FC Kaiserslautern die Hoffnung, in diesem Jahr erneut vorne mitmischen und einen diesmal vielleicht erfolgreichen Anlauf in Richtung Bundesliga nehmen zu können. Neun Spieltage mit nur sieben weiteren Punkten später steht ein völlig enttäuschender zwölfter Platz zu Buche und der FCK befindet sich in der größten Krise seit dem Fast-Abstieg in die Drittklassigkeit im Jahr 2007/08.
Damals übernahm Stefan Kuntz wenige Wochen vor Saisonende in höchster Not den Posten des Vorstandsvorsitzenden beim 1. FC Kaiserslautern und schaffte es nicht zuletzt dank der aufsehenerregenden „Herzblut“-Kampagne einer dem Abstieg entgegentaumelnden Mannschaft mit Unterstützung der gesamten Region neues Leben einzuhauchen. Gut sieben Jahre später ist der Zauber von Kuntz wohl endgültig verflogen. Der im Umfeld und bei vielen Fans schon länger kritisch beäugte Ex-Torjäger musste sich während und nach der 0:2-Pleite am Freitag gegen Arminia Bielefeld „Vorstand raus“-Rufe gefallen lassen.
Chris Löwe stellt die Qualitätsfrage
Die Mitgliederversammlung am 29. November droht für Kuntz alles andere als vergnügungssteuerpflichtig zu werden, zumal weitere potentielle Sündenböcke wie Ex-Trainer Kosta Runjaic und der freigestellte Markus Schupp sich ihrer Verantwortung nicht mehr stellen müssen.
Nach vier Pflichtspielniederlagen in Folge unter dem neuen Trainer Konrad Fünfstück ist es nun Kuntz‘ Aufgabe, neue Ziele so zu verkaufen, dass diese mitgetragen werden. Gegenüber „Bild“ machte der Europameister von 1996 schon einen Anfang: „Wir brauchen Geduld und einen langen Atem. Dazu möglichst viele Punkte bis zur Winterpause. Und dann müssen wir schauen, was wir verändern können.“
Mehr als die Abstiegszone auf Distanz zu halten, scheint mit Blick auf die letzten Begegnugen objektiv nicht möglich. Das sieht auch Chris Löwe so, der im „Kicker“ sogar unverblümt Zweifel an der Qualität des Kaders hegt: „Es ist das vierte Spiel in Folge ohne Tor. Das kann man nicht jede Woche nur mit Pech erklären. Das ist irgendwann eine Qualitätsfrage.“ Mit diesen Zweifeln steht Löwe indes längst nicht alleine da.
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